Lebensmittel-Discounter

Bottrop

Lebensmitteldiscounter in Bottrop setzt auf
Regenwasserversickerung mit Vorbehandlung

Gemäß den Planungsvorgaben der Genehmigungsbehörde ist das Niederschlagswasser der Dach- und Verkehrsflächen eines Discounter-Neubaus in Bottrop auf dem Grundstück vollständig zu versickern. Erhöhte Planungsanforderungen ergaben sich aus den beengten Bauverhältnissen im innerstädtischen Bereich und der gewünschten multifunktionalen Flächennutzung durch den Bauherren.

Da aufgrund der beengten Platzverhältnisse keine Flächen für Versickerungsmulden vorhanden waren, kamen nur unterirdische Lösungen in Frage. Ein hoher Grundwasserspiegel schränkte die Möglichkeiten zur Anordnung einer Versickerungsanlage weiter ein. Da gemäß der DWA-A 138 der Sickerraum mindestens 1 m betragen soll, musste die Versickerungsanlage dicht an der Oberfläche liegen. Gleichzeitig lag ein Großteil des Versickerungssystems unter Fahrbahnflächen. In anderen Bereichen stand nur ein schmaler Streifen in den Außenanlagen für eine Rigole zur Verfügung.
Es wurde daher ein Versickerungssystem gesucht, welches hohe Tragfähigkeit mit hohem Porenvolumen verbindet und das gleichzeitig möglichst wirtschaftlich ist.

Die Wahl fiel nach eingehender Prüfung auf ein Versickerungssystem aus einem hochporigen Schottermaterial der Firma PK Regenwassermanagement aus Ahlen-Dolberg, in dem das Wasser zwischengespeichert wird und anschließend vollständig versickern kann.

Das hochporige Speichermaterial kann 54 % des eingebauten Schottervolumens zur Wasserspeicherung nutzen, es liegt somit bzgl. des Porenvolumens zwischen herkömmlichem Rigolenkies, der ca. 30 % bis 35 % Porenvolumen aufweist, und reinen Kunststoffgitterboxen mit ca. 95 % Porenvolumen. Gleichzeitig ist es aber so tragfähig, dass es direkt unter dem Straßenoberbau der Verkehrsflächen als Planum verwendet werden kann. Vorteil, die Überdeckung über der Rigole kann somit deutlich geringer ausfallen.

Zur Verteilung des Wassers innerhalb des gesamten Versickerungssystems wurden zwei Rigolen geplant. Für die kleinere Rigole, die das Regenwasser vom Dach aufnimmt wurde eine Drainleitung verwendet. Insgesamt entwässert eine Dachfläche von 2210 m² mit einem extensiven Gründachanteil von 1.768 m² und einem Foliendach von ca. 442 m² in diese Rigole.

Bei der größeren Rigole zur Versickerung des abfließenden Regenwassers von den 4.400 m² Verkehrsflächen waren die hydraulischen Anforderungen an das Einleitsystem deutlich größer.

Daher wurde ein Strang Kunststoffgitterboxen des Typs PK/Pluvial-Box eingebaut, um das Wasser im Speichermaterial zu verteilen. Die PK/Pluvial-Boxen weisen eine hohe Tragfähigkeit auf und können bei nur 1,0 Meter Überdeckung bereits mit Fahrzeugen SLW60 überfahren werden. Sie sind somit die ideale Ergänzung zum hochporigen Speichermaterial.

Gemäß DWA-M 153 ist vor der Versickerung von Verkehrsflächenwasser in Rigolen eine Vorbehandlung erforderlich.

Aufgrund der großen Fläche von über 4.400 m² musste eine leistungsstarke Anlage eingesetzt werden,

welche den hohen hydraulischen Anforderungen gerecht wird. Hierfür wurde ein 3P Hydroshark ® 1500 der Firma 3P Technik Filtersysteme GmbH eingebaut, das sich besonders gut für die Behandlung des Regenwassers von großen Flächen eignet. Das Hydroshark-System entfernt die abfiltrierbaren Stoffe (AFS) aus dem zulaufenden Niederschlagsabfluss von den Verkehrsflächen.

Das Regenwasser wird zunächst in der Mitte des Systems tangential in die Anlage eingeleitet. Dort findet durch den sogenannten Teetasseneffekt die Sedimentation von Feststoffen statt. Diese sinken in den darunter liegenden Schlammfang, der durch ein Gitterrost und Strömungsbrecher hydraulisch vom Behandlungsraum getrennt ist, so dass es bei Starkregen zu keiner Rücklösung der abgesetzten Partikel kommt.

Anschließend fließt das Wasser im Außenring der Anlage gleichmäßig nach oben.

Ein Zackenwehr sorgt dafür, dass es zu keinen Kurzschlussströmungen

in der Anlage kommt und eine möglichst homogene Strömung vorherrscht. Über das Zackenwehr fließt das Wasser anschließend in den Ablauf. Leichtstoffe wie Öle oder Pollen werden effektiv zurückgehalten, da sie nicht unter der Abscheiderwand hindurch tauchen können. Damit die Wartung und Reinigung der Anlage während des laufenden Betriebes des Discountmarktes erfolgen kann, war die zentrale Anordnung einer einzigen Behandlungsanlage, die nur einen geringen Platzbedarf von ca. 1,5 Meter benötigt, ein weiterer Vorteil.

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