Seite 113 - Zulassungsbuch

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Auszug Schlussbericht: Prüfverfahren für Anlagen zur dezentralen Niederschlagswasserbehandlung im Trennverfahren
Durchmischung des Zulaufs mit dem bereits vorhandenen Anlageninhalt zu niedrigen Werte
von
10
.
Die Parameter der hydraulischen Effizienz (Tabelle 2-5) können zur Abschätzung, des An-
teils der nicht oder nur gering durchströmten Beckenbereiche verwendet werden. Im Falle
einer idealen Pfropfenströmung werden alle Anlagenbereiche gleichmäßig durchströmt. Der
Parameter
50
weist für diese Verhältnisse einen Wert von 1 auf. Die hydraulische Effizienz
der Anlage kann durch Toträume reduziert werden, die den durchströmten Querschnitt der
Anlage verringern. Dieses Systemverhalten kann durch einen niedrigen Indikatorwerte
50
erkannt werden.
Die Rückvermischung (Tabelle 2-5) beschreibt die Mischungsvorgänge infolge von Dispersi-
ons- und Diffusionsprozessen. Liegt im idealen Fall der Pfropfenströmung keine Rückvermi-
schung vor, nimmt der Indikator
75
25
den Wert 0 an. Niedrige Werte können auch durch
ausgeprägte Kurzschlussströmungen verursacht werden. Mit zunehmender Dispersion steigt
der Indikatorwert an.
Tabelle 2-5:
Indikatoren zur Charakterisierung der Verweilzeitverteilung
Indikator
Erläuterung
Kurzschluss-
strömung
10
Verweilzeit bis zum Austrag von 10% des Tracers aus der An-
lage
Hydraulische
Effizienz
50
Verweilzeit bis zum Austrag von 50% des Tracers aus der
Anlage
Rückvermischung
(Dispersion)
75
25
Verweilzeit zwischen dem Austrag von 25% und 75% des
Tracers aus der Anlage
2.4.2 Beurteilung des Feststoffrückhalts
Für die Untersuchung des Feststoffrückhalts der Anlagen wird das Quarzmehl MILLISIL W4
der Quarzwerke GmbH aus Frechen eingesetzt. Die Herstellerangaben der physikalischen
und chemischen Eigenschaften sind in Tabelle 2-6 zusammengefasst.
Zur Bestimmung des Feststoffrückhalts und der Korngrößenverteilung werden Wasserpro-
ben in Abhängigkeit von der hydrodynamischen Verweilzeit entnommen. Die Proben werden
mittels Schöpfproben aus dem gut durchmischten Ablaufstrom entnommen. Eingesetzt wer-
den 1l-Glasweithalsflaschen. Zu jeder Probenahmezeit werden zwei Teilproben entnommen.
Für die erste Teilprobe wird die Konzentration der AFS nach DIN 38409-2 [1987] ermittelt.
Die Porenweite des eingesetzten Membranfilters beträgt 0,45 μm. Die zweite Teilprobe dient
zur Analyse der Korngrößenverteilung.
Prüfungen
Fachhochschule
Münster
Prof. Dr. Uhl