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Auszug Schlussbericht: Prüfverfahren für Anlagen zur dezentralen Niederschlagswasserbehandlung im Trennverfahren
ten Konfiguration Korngrößen zwischen 2 und 600 μm bestimmen. Der Durchmesser der
einzelnen Körner wird als mittlerer Feret-Durchmesser angegeben. Der Feret-Durchmesser
wird nach dem Messschieberprinzip anhand der Projektion der einzelnen Teilchen ermittelt
(ISO 9276-6 [2008]). Der mittlere Feret-Durchmesser ergibt sich aus insgesamt 36 Messrich-
tungen, die in 5° Grad Schritten erfasst werden. Zu jedem Teilchen wird zudem das Kornvo-
lumen aus der Projektionsfläche unter Annahme einer idealen Kugel berechnet. Für jede
Probe kann anschließend die Korngröße als Volumenverteilung dargestellt werden.
Charakterisierung eines Trennprozesses
In den untersuchten Anlagen werden durch Trennprozesse Feststoffe zurückgehalten. Die
Anlagen nutzen dabei charakteristische Trenneigenschaften des Phasengemischs aus.
Durch die Ermittlung des Trennerfolgs können die Leistungen der Anlagen in Abhängigkeit
von den Trennmerkmalen der Feststoffe quantifiziert werden (SCHUBERT et al. [1979]). Im
Fall des eingesetzten Quarzmehls kann, aufgrund der einheitlichen Dichte und der kompak-
ten Kornform, der Korndurchmesser x als Trennmerkmal verwendet werden.
In einem realen Trennprozess wird das Aufgabegut (Index: s) in eine feine (Index: f) und eine
grobe (Index: c) Fraktion getrennt (Abbildung 2-3). Da in der Regel die Trennung nicht per-
fekt ist, sind in der Größenklasse x
min,c
< x < x
max,f
Partikel der gleichen Größe in beiden Frak-
tionen enthalten. Die Trennpartikelgröße x
e
steht für Partikel, die mit gleicher Wahrschein-
lichkeit im Feingut und Grobgut enthalten sind.
Der Trennerfolg kann nach DIN ISO 9276-4 [2006] als Trenngradkurve dargestellt werden
(Abbildung 2-4). Die Trenngradkurve T(x) gibt an, welcher Anteil einer Merkmalsklasse x bis
x+dx im Aufgabegut von einer Anlage abgetrennt wird. Im dargestellten Fall bedeutet dies:
T(x) = 0: Die Merkmalsklasse ist vollständig im Feingut enthalten
T(x) = 1: Die Merkmalsklasse ist vollständig im Grobgut enthalten
Im Übergangsbereich der Trennfunktion T(x) ist ein Teil des Aufgabegutes sowohl im Feingut
wie auch im Grobgut enthalten.
(DIN ISO 9276-4 [2006])
Abbildung 2-3: Gewichtete Verteilungsdichte des Aufgabegutes q
r,s
(x) sowie der feinen
r,f
q
r,f
(x) und der groben Fraktion
r,c
q
r,c
(x) eines Trennprozesses
Prüfungen
Fachhochschule
Münster
Prof. Dr. Uhl