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Auszug Schlussbericht: Prüfverfahren für Anlagen zur dezentralen Niederschlagswasserbehandlung im Trennverfahren
3.4 Feststoffrückhalt bei Versuchssetup 2
3.4.1 Wirkungsgrad
Der Wirkungsgrad der Anlagen für AFS nimmt mit zunehmender Belastungsdauer ab. In Ab-
bildung 3-11 ist der Verlauf des Wirkungsgrads exemplarisch für die Anlage Hydrosystem
1000 dargestellt. Stationäre Verhältnisse werden bei der Anlage während der Versuchsdauer
nicht ganz erreicht. Die Anlage Hydrosystem Typ 1000 zeigt noch bis zur 7-fachen theoreti-
schen Austauschrate eine leichte Abnahme des Wirkungsgrades. Ein Grund könnte ein all-
mähliches Nachlassen des Feststoffrückhalts in den Substratelementen sein. Bei höheren
Durchflüssen sind stärkere Schwankungen des Wirkungsgrads mit fortschreitender Ver-
suchsdauer zu beobachten. Eine mögliche Erklärung für dieses Verhalten könnte das Errei-
chen der Aufnahmekapazität der Substratelemente und die einsetzende Remobilisierung des
Prüfmehls sein.
Für beide Anlagen ist der Gesamtwirkungsgrad in Abhängigkeit vom Durchfluss in Abbildung
3-12 dargestellt. Die Wirkungsgrade beziehen sich auf das Versuchende und geben annä-
hernd die Wirksamkeit unter stationären Verhältnissen wieder. Das Hydrosystem zeigt eine
deutliche Abhängigkeit des Wirkungsgrads von den unterschiedlichen Baugrößen der Typen
1000 und 400 auf. Die niedrigste Belastungsstufe entspricht bei Typ 1000 einer Regenspen-
de von 28 l/(s*ha) und 15 l/(s*ha) bei Typ 400. Beide Anlagen können bei dieser Belastung
90% des Millisil-Mehls zurückhalten.
3.4.2 Trenngrad
Die Trenngradkurven für die hydraulischen Belastungsstufen der Anlage Hydrosystem 1000
ist in Abbildung 3-13 dargestellt. Der Trenngrad kann auch als Wirkungsgrad der Anlage für
eine definierte Korngrößenklasse interpretiert werden. Demnach kann die Schlämmkornfrak-
tion (< 63 μm) nur bei geringen Durchflüssen von der Anlage nennenswert zurückgehalten
werden. Demgegenüber zeigt die Anlage für die Kornfraktionen ab 125 μm einen Trenngrad
von oftmals 100% auf, so dass diese Fraktionen vollständig zurückgehalten werden können.
Lediglich bei sehr hohen Durchflüssen werden auch gröbere Partikel ausgetragen. Die kor-
respondierenden Regenspenden dieser Durchflüsse liegen jedoch in der Regel über dem für
den realen Anlagenbetrieb relevanten Bereich von ca. 100 l/(s*ha). Die Steigung der Trenn-
gradkurve gibt Auskunft über die Trennschärfe der Anlage. Eine geringe Steigung deutet auf
einen unscharfen Trennprozess hin. Grundsätzlich nimmt die Steigung der Trenngradkurve
mit höher hydraulischer Belastung der Anlage ab.
Prüfungen
Fachhochschule
Münster
Prof. Dr. Uhl